23. Juni 2009

Ein einmalig ANDERES Erlebnis

Jetzt geht es Schlag auf Schlag mit den Einträgen!

Am letzten Wochenende 19.-21.06. waren Nicole und ich im Hinterland von Cape York. Genauer gesagt in Laura, denn dort hat das LAURA ABORIGINAL DANCE FESTIVAL 2009 stattgefunden.
Es war wohl eine einmalige Möglichkeit Aborigines so authentisch und hautnah zu erleben.
Es war kein Festival, wie wir es kennen. Es war eher ein Zusammentreffen vieler Aborigine-Stämme, die ihre Tradition pflegen und ihre Stammestänze vorführen.
Aber noch etwas zurück im Text. Als wir in Mission Beach waren (etwas nördlich von Townsville) hat uns morgens ein anderer Camper - Marco - angesprochen. Nach ein paar Sätzen hat er uns erzählt, dass er auf dem Weg zu diesem Festival ist und das wohl eine tolle Erfahrung ist. Wir waren direkt Feuer und Flamme und kaum waren wir in Cairns, haben wir die Karten bestellt.
Den Donnerstag darauf haben wir uns auf den Weg gemacht, damit wir Freitag morgens pünktlich da sind und ja nichts verpassen :-)
Schon allein wegen der Fahrt dort hin hat es sich gelohnt. Die Natur hat sich ständig verändert und war sooo ein grasser Kontrast zum tropischen Regenwald an der Küste.



Als wir am Freitag morgen auf dem Festival-Area eingetroffen sind, waren wir überrascht, wie groß das Ganze ist. Da wir aber früh genug da waren, hatten wir frei Platzwahl und haben uns eine schöne Stelle direkt am Fluss und mit genug Platz für das allabendliche Feuer gesichert. Kaum hatten wir unser Vorzelt ausgefahren, ist auch schon Marco mit Freundin an uns vorbeigefahren. War echt witzig, dass man sich auf dem riesigen Festival-Area direkt wieder trifft.

Voller Spannung sind wir zum "Ceremonial Ground" getigert und haben uns die ersten Tänze und Darbietungen angeschaut. Wir standen beide da und dachten nur: es ist ANDERS.
Irgendwie hatten wir uns das anders vorgestellt. Mehr wie moderne Tänze oder so. Aber was die Aborigines tanzen, ist Jahrhunderte alt, überliefert von Generation zu Generation - ohne Änderungen oder Modernisierung. Es ist keine Show, sondern Religion und Meditation. Durch die Tänze erzählen sie ihre Geschichten, Reisen und Erlebnisse. Es gibt Bewegungen für Tiere, Bäume, Flüsse, ... mit etwas Phantasie erkennt man es sogar und versteht, was sie "erzählen".
Würden die Aborigines ihre Tänze vergessen, würden Sie ihre Seele und die Verbindung zu ihren Ahnen verlieren. Wir standen beide mit Gänsehaut da und haben ehrfürchtig gelauscht und gestaunt.
Es war auch ein Stamm vor Ort, der tatsächlich erst vor 60 Jahren den ersten Kontakt mit Weissen hatte - unvorstellbar, dass sie bis dahin wie ihre Ahnen im Outback gelebt haben.
Spannend war auch zu sehen, dass 3 Generationen zusammen getanzt haben und so die Geschichten und Tänze weitergegeben werden. Manche Kids konnten wahrscheinlich nicht mal richtig gehen oder sprechen, aber tanzen!

Hier könnt ihr ein paar Eindrücke erleben:
(ist allerdings nur ein schwacher Abklatsch, des tatsächlichen Erlebnisses)





Aufgeladen mit solchen Emotionen und einer einmaligen Erfahrung ging es dann am Sonntag über staubige Schotterstraßen, Serpentinen und tolle Küstenstraßen zurück nach Cairns.


Es gibt nur ein Resume für dieses Wochenende:
So eine Erfahrung werden wir wohl so schnell nicht mehr machen. Es war anders als alles andere vorher und unvergleichlich!

P.S. Danke Thomas für das Buch "Traumpfade" - es hat uns der Aborigine-Kultur näher gebracht und unser Interesse dafür geweckt!

Achtung, Augenorgasmus!

Wie schon im letzten Post erwähnt, wollen wir euch nun auf eine neue Reise mitnehmen. Diese hat zwar auch wieder mit Wasser zu tun, aber ist etwas ganz besonderes und zählt zu den besten Eindrücken, die wir hier bisher in Australien mitnehmen durften.
Am 11.06. haben wir auf der SV WHITEHAVEN die Segel gesetzt (bzw. von unserer netten Crew: Dieter der Skipper, Hewie der Segler und Taylor der Koch setzen lassen) und sind für 2 Tage und 2 Nächte in Richtung Whitsunday Islands, ein Teil des Great Barrier Reefs, Weltnaturerbe und das einzige Lebewesen, das man aus dem Weltall sehen kann, geschippert. Die Truppe war total nett, auch wenns ein paar Engländer auf einem Schiff zu viel waren. Wir haben uns schnell mit ein paar Deutschen und einem Kanadier angefreundet und somit den nettesten Teil des Schiffes ausgemacht ;)


Nach ein paar Stunden war der erste Schnorchel-Stop erreicht. Da hieß es dann Stingersuit, Flossen und Taucherbrille an und runter gehts. Hierfür haben wir –EXTRA FÜR EUCH– ein Unterwassergehäuse für die Cam gekauft um Euch an diesen wundervollen Eindrücken teilhaben zu lassen. Ganz schön irre, nicht nur was man sieht sondern auch hört. Das einzige, was ich ganz schön fies und unhöflich fand, war durch Fisch-AA zu schwimmen. Haben die hier gar kein Benehmen??!





Ihr glaubt gar nicht, wie kalt das Wasser gewesen ist (immerhin ist es ja Winter hier) und umso mehr haben wir uns über eine heiße Tasse Tee oder Kaffee gefreut gepaart mit leckerem Gebäck. Taylor hat es sowieso seeeehr gut mit uns gemeint und uns bis zu 5 Mal am Tag mit diversen Leckereien verköstigt. Ist man nach 4 Monaten Backpacker-leben ja gar nicht mehr gewöhnt!

Auch auf die Gefahr hin, dass es Euch inzwischen schon langweilt, aber ihr glaubt ja gar nicht, welch SENSATIONELLEN Sonnenuntergang wir gesehen haben! Fantastic! Bellissimo multo bene UND awesome!


Abends war es leider doch ein wenig sehr frisch, aber das hat uns trotzdem nicht abgehalten, das ein oder andere Schlückchen Wein auf dem Vorderdeck mit unseren neuen Bekanntschaften einzunehmen. Aber nur zum Aufwärmen versteht sich! ;)

Hewie hat uns netterweise am nächsten Morgen erst um 6 mit dem Motorengeräusch geweckt und uns zusammen mit Dieter als Entschuldigung zu einem der 3 schönsten Strände der Welt gefahren: WHITEHAVEN (Die anderen 2 sind in Bermuda und Mexiko). Taylor hat in der Zeit mal was gekocht.
Nachdem wir noch ein paar Turtles beim Luftholen beobachtet haben, ging es auf die Insel. Sie ist nicht bewohnt, es gibt auf der ganzen Insel bloß ein paar Hinweisschilder um sie so natürlich wie möglich zu belassen. 97% silikonweißer Strand (der wird noch nicht mal heiß - Träumchen!) mit glasklarem, türkis-farbenem Wasser. Einfach nur WWOOOWWWW!!!!!! Schaut euch einfach die Bilder an, wir wissen nicht, was wir dazu schreiben sollen. (wer ein Panorama von dem Strand haben will, kann uns gerne per email kontaktieren).



Leider war der Aufenthalt nicht allzu lang und ca 3 Stunden später haben wir schon wieder die Segel gestrichen und sind zum nächsten Schnorchel-Spot gefahren. Taylor hat in der Zeit mal was gekocht.
Am nächsten Morgen hatten wir guten Rückenwind, Dieter hat sich gefreut, und wir sind mit vollen Segeln zurück Richtung Airlie Beach gesegelt. Auch hier ist keiner seekrank geworden, obwohl wir plötzlich 3 Käpt'ns mehr waren:



Schade. Es war so schön. Danach mussten wir uns leider wieder mit der Lagune in Airlie begnügen. Und ich dachte noch vor ein paar Tagen, dass DIE schon weltklasse ist… wie schnell man doch manchmal eines besseren belehrt wird. Und was macht eigentlich Taylor gerade?!

12. Juni 2009

UPDATE - UPDATE - UPDATE

Von der Gold Coast bis nach Airlie Beach

Wie ihr ja alle verfolgen konntet, hab ich meinen Trip nach Good Old Germany gesund und problemlos überstanden (keine Schweinegrippe oder so'n Schweinskram).
Die Mädels haben ebenfalls während meiner Abwesenheit eine gute Zeit gehabt und sich von den Regenmassen, Stürmen und Überflutungen nicht die Laune verderben lassen. Bis es zu stark gestürmt hat, konnten sie ein paar überfällige Arbeiten am DOM erledigen, denn Rostflecken und -löcher hatten durch den vielen Regen mittlerweile Überhand genommen.


Um dem Regen zu entkommen, haben sie anschliessend ganz getreu dem Motto 'Naturburschen unterwegs - back to nature' zusammen mit einem der bekloppten Iren den Regenwald am Rande des Vulkans Mount Warning erkundet und dort mit Feuerchen, im Fluss gesäuberten Kartoffeln, Moskitos und Blutegeln Spass gehabt ;)

Vor allem (und nicht obwohl), weil der Weg durch überflutete Dörfer, Strassen und Brücken etwas erschwert wurde und der Regen sie verfolgt hat. Nach meiner Rückkehr haben wir beschlossen, mal wieder ein paar Kilometer hinter uns zu bringen und unserer eigentlichen Bestimmung zu folgen:
wir sind TRAVELLER, nicht SURFER!
Und so ging es von der Gold Coast mit einem großen Sprung vorbei an Brisbane an die Sunshine Coast nach Noosa Heads.
Eine tolle Stadt mit dem Flair von Byron, aber mehr Natur (und einer der beiden letzten Surfspots an der Ostküste - ganz wollten wir es uns natürlich nicht nehmen lassen).

Nach 2 Tagen surfen, einem Tag Wanderung durch den National Park (bei Regen) und einer tollen Bekanntschaft mehr (Cavey - ein super netter verrückter Surfer aus Noosa) haben wir uns wieder aufgemacht nach Bundaberg-Bargara.

Sonne, Strand und Meer - wie man das ja schon kennt - aber ohne Wellen!Aaaaah!!! Nach einem gemütlichen Barbeque und einer ruhigen Nacht haben wir Fraser Island rechts liegen gelassen und sind weiter nach TownOf1770/Agnes Waters, dem wirklich letzten Surfspot! [kein Sorge Fraser Island schauen wir uns auf jeden Fall noch an ;-)]
Hier wollten wir unserem Hobby ein letztes mal frönen und sind deshalb auch 2 Nächte geblieben.
Wie es in Australien so läuft haben wir durch Zufall auch "Bekannte" getroffen - die zwei Kanadier mit denen wir in Yaroomba surfen waren (siehe Surf-Videos). Bei denen hat sich mittlerweile auch einiges getan:
Keith hat sich mit besoffenem Kopp den Arm gebrochen als er vom Van geflogen ist und Joe hat seinen Führerschein wegen Trunkenheit am Steuer verloren - ihr seht also: WIR treiben es gar nicht so wild.
Da nun beide nicht mehr fahren konnten, haben sie sich mit einem Engländer und einem Kanadier zusammengetan und fahren jetzt als 4er-Team durch's Lande. Zusammen mit diesen 4 Chaoten und noch weiteren Backpackern haben wir einen tollen Abend verbracht, bevor wir am nächsten Morgen mit super Wellen belohnt wurden. Das war für uns alle ein herrlicher letzter Surftag und wir konnten danach die Bretter mit gutem Gefühl an den Nagel hängen und uns anderen Betätigungen zuwenden (sowas wie: klettern, fotografieren, lesen ...)






Von hieraus ging es dann einen großen Schritt weiter nach Rockhampton, wo wir die Jungs wieder getroffen und nach einem 5$ Steak die Vans in einem Park abgestellt haben. Dort haben wir gemeinsam auf unseren letzten Surftag angestossen. Das muss ja schliesslich zelebriert werden ;)

Am nächsten Morgen haben wir noch schnell ne Kokosnuss vom Baum geschossen und geöffnet, bevor wir dann weitere 340km nach Mackay gefahren sind.

Auf dieser Strecke hat sich die Landschaft richtig verändert. Viel Weideland, Weite, Bergketten am Horizont und kilometerlang keine Menschenseele. Awesome!

In Mackay angekommen haben wir uns etwas die Beine vertreten und und wer läuft uns über den Weg? Klaro, die 4 Chaoten natürlich. Mittlerweile war es Freitag Abend und die Jungs waren scharf drauf loszuziehen und Party zu machen. Bei uns war eher das Gegenteil angesagt.
Nach einem nächtlichen Strandspaziergang und einem leckeren Abendessen sind wir müde ins Bett gefallen.
Für den nächsten Tag hatten wir die nördlichen Strände von Mackay ins Auge gefasst und demnach für den restlichen Tag in Eimeo Beach hängen geblieben. Wunderschön!
Nach einem weiteren Sonnenaufgang (ziemlich viele in letzter Zeit - siehe Bilder rechts oben) haben wir uns aufgemacht, das Hinterland etwas zu erkunden. Nach ca. 80km durch das Pioneer Valley sind wir am Finch Hatton Gorge angekommen und durch den Regenwald zu den Araluen Falls gewandert.
An den Wasserfällen wollten wir uns abkühlen, aber wie ihr sehen könnt, war das leider verboten. Wir haben (mehr oder weniger unfreiwillig) nur nasse Füße bekommen und die tolle Aussicht bewundert - echt toll! Danach hieß es also wieder hop-hop zurück in den Van und weitere 110km gen Norden.



Jetzt sind wir also - nach über 1000km - in Airlie Beach angekommen und werden uns um einen Segel-Tripp auf die Whitsunday Islands kümmern.

Ihr könnt euch schon mal auf tolle Bilder und lustige Geschichten freuen!

Ach ja, eins wollen wir euch zum Schluss doch noch zum Besten geben - enjoy ;-)