18. Juli 2009

Mal was ganz Neues....

als nicole und oli sich wie berichtet vor kurzem auf diese nette farm begeben haben, bin ich in cairns kurzerhand in den flieger gestiegen. ich habe naemlich entschlossen, vorerst aus dem DOM auszuziehen, zurueck nach byron bay zu gehen und hier nach einem job ausschau zu halten. somit bin ich jetzt seit knapp 3 wochen wieder in byron und - wie sollte es auch anders sein - bei den beiden bekloppten iren eingezogen :) d.h. fuer mich steht zur zeit neben der jobsuche gluecklicherweise wieder surfen ganz weit oben - jihaaa! (auch wenn die winterlichen wassertemperaturen nicht unbedingt einladend sind)



und nein, wir drei haben uns nicht zerstritten, wie viele vermuten. ganz im gegenteil, zum einen haben die beiden nach 5 monaten jetzt mal zeit fuer sich und ich bin auf der anderen seite ganz schoen froh, wieder in byron zu sein - was natuerlich nicht nur an dem kleinen feinen oertchen selbst liegt, sondern auch mit einem der beiden iren zu tun hat..... ;))

vor der taurigen abschiedszeremonie am flughafen haben nicole und ich noch einen kurztripp in den norden gemacht: port douglas und cape tribulation hiessen die beiden auserkorenen spots und dazu gibt es nur eins zu sagen - bloody awesome! "port dougie" glaenzte mit wunderschoenen palmengesaeumten straenden (so weit im norden der ostkueste ist es naemlich ganz schoen tropisch) und der ortskern gleichte einem netten wochenendausflugsziel. weiter ging es am nachsten tag, nach einem lustigen abend in einer der bars und einem froehlichen aufwecken durch einen netten ranger in der fruehe. wieso wir allerdings als mittlerweile durchaus erfahrene schlafplatz-sucher auf dem zentralsten parkplatz des orts uebernachtet haben, bleibt ein raetsel.....

in "cape trib" angekommen - ein als weltweltnaturerbe geschuetztes riesengrosses regenwaldgebiet - sind wir aus dem staunen nicht mehr rausgekommen, da wir von dem naturbild fasziniert waren. dieses mal allerdings nicht nur von den schoenen straenden,



sondern mehr von dem sich direkt anschliessenden tropischen regenwald, was wohl weltweit in dieser kombination sehr selten vorkommt....




und weil es so schoen ist, sind dort u.a. auch krokodile zu hause. leider hatten wir nicht das vergnuegen einem "croc" guten tag zu sagen, auch wenn wir uns sicher sind, am abend das eine oder andere gehoert zu haben (oder auch gesehen zu haben, ne nicole? ;)) nach einer entsprechend gruseligen nacht ging es dann wieder zurueck nach cairns und eins ist gewiss: da muessen wir unbedingt nochmal hin, um dieses wunderschoenen fleckchen erde genauer unter die lupe nehmen zu koennen!!

DOWNUNDER durchs NEVER NEVER zum TOP END!

Wir sind zurück in Cairns, wie ihr wisst, war der erste farmjob nicht die beste erfahrung und somit wollen wir uns unserer nächsten reise hingeben. eine reise durchs outback von ca 3300km.
wir verteilen ADs an allen blackboards, da wir auf der suche nach einem mitfahrer sind, um alle kosten zu teilen. wir erhalten viel zu viel anfragen und haben die qual der wahl. doch dann passiert natürlich wieder etwas ganz unerwartetes. denn plötzlich steht abends marco vor uns. ihn haben wir in mission beach kennengelernt und er hat uns den tipp vom laura festival gegeben und ihn haben wir natürlich auch durch zufall auf dem weg zum laura und ebenfalls in laura wiedergetroffen.
hey marco, das kann nicht wahr sein, was machst du denn hier? well, look, "I've just seen an interesting AD in town and knew it could be only your AD. so I tried to find you and finally found you here on this parking place. I am thinking of going to the NT (Northern Territory). Maybe you can gimme a lift?"

:) wie lustig. er hat also durch zufall unsere AD in der stadt gesehen und uns in ganz cairns gesucht, da er wusste, dass nur wir das sein können. der deal ist geritzt, marco kommt mit uns mit.
wir kaufen frische vorräte in allen farben auf dem rusties market in cairns ein

und fahren gegen mittag los. im davies creek in Kuranda nehmen wir unsere erste naturpool-erfrischung, nehmen auf der höchst gelegenen bar, nämlich 3000feet ÜNN

in Ravenshoe die erste bier-erfrischung ein und schlafen an den Millstream Falls, dem bestrittenen breitesten Wasserfall Australiens.

In Undara halten wir erneut und machen einen spontanten Bushwalk über 12 km mit sehr abwechslungsreicher Natur.


Im Outback wird oft absichtlich Feuer gelegt, um natürlich Grenzen zu schaffen um unabsichtliche Feuer zu vermeiden. deswegen sieht man es hier und da schonmal brennen, einfach ruhig bleiben :)
Nach diesen ganzen Ereignissen beginnt leider ein etwas langweiligerer Teil der Reise.

Das einzige Bild ist eine schnurstracksgerade straße mit roter Erde an der Seite.

RoadTrains von bis zu 55m Länge kommen einem entgegen und drängeln uns von der Strasse, die nämlich an einigen Stelle nur Platz für eine Autobreite hat. Deswegen muss bei Gegenverkehr jede Partei mit den zwei äußeren Reifen auf dem roten Sand fahren. Halbe Halbe eben (armer weißer DOM!). Wir verbringen unsere Nächte im bush, machen jeden Abend ein wärmendes Feuer, denn nachts wird im Gegensatz zu tagsüber nämlich ganz schon kalt. Irgendwie wünscht man sich immer den anderen Zustand! Haste glatte Haare, willste Locken und umgekehrt :)
Sogenannte Roadhouses sind eine richtige Oase. Wir betanken nicht nur DOM zu fast exraterristischen Preisen, sondern gönnen uns meistens selbst noch das ein oder andere Spritchen. So gehts über Georgetown - Normanton nach Karumba, am Gulf of Carpentaria gelegen. Wir sehen einen wunderschönen Über-Wasser-Sonnenuntergang

und fahren über Cloncurry nach Mt Isa, einer Stadt, die mal mehr als eine Tankstelle und eine Bar besitzt und weiter nach Tennent Creek.

Der nächste interessante Stop passiert allerdings erst in Daly Waters. Ein Städtchen, die keinen größeren Kontrast zum öden Schnurstracksfahren bilden könnte! Wir haben spontane totale Reizüberflutung, was hier alles in Massen gesammelt und an die Wände gehämmert wird: FlipFlops, BHs, Unterhosen, Tshirts, Bibliotheks- Videotheks-, Studenten- und Reiseausweise, Geldscheine und Münzen aus aller Welt (AAAAH sogar gute alte Pfennige und andere DM-Münzen - wie toll!!) und was nicht noch alles für Schnick-Schnack.
Es sind alles Präsente von Durchreisenden und der Pub gleicht einer kleinen Schatztruhe. Kein Wunder, dass nach einem Läuten Heads oder Tail (Kopf oder Zahl) beim Bestellen eines (okay - zwei) Bieres gespielt wird und wir auch noch gewinnen, die Freude ist am Siedepunkt!!! Gut gelaunt verlassen wir den Pub und machen in Kathrine Gorge - Nitmiluk einen wunderschönen und sehr, sehr anstrengenden Walk namens Butterfly Gorge.

Er führt auf einen Berg durch fast schon tropische Gefilde (kein Wunder, wir sind ja auch nicht mehr so weit vom Ziel entfernt) durch eine Schmetterling-Schlucht und endet am schönsten natürlichen Schwimmbecken, das ich je gesehen habe.

Der Schweiß hat sich gelohnt, wir sind im Himmel! Und nach einer Nacht auf einem Luxus-Campingplatz (zwar ernst gemeint, aber trotzdem nie wieder!) gehts über Batchelor nach Litchfield in den National Park, wo wir uns vom zweit-schönsten Rockpool kühlen lassen.


Eine Massage unterm Wasserfall (Florence Falls) inklusive. Und dann ----------> letzte Strecke nach Darwin!

JUCHUH, wir sind nach 13 Tagen Reise, 3300km, ca 650$ Sprit um 2:30pm an der Esplanade mit Blick auf den Golf und grüner Wiese angekommen. Geschafft, wir sind am top end. Welcome to Darwin. 70000 Einwohner und mehr als eine Tankstelle und eine Bar.

17. Juli 2009

Die Sendung mit dem DOM

Unseren DOM kennt ihr ja schon. Das ist der DOM:

Aber was passiert, wenn man 3 Putzteufel, 12 Kannen Farbspray, 1 lieben Aufpasser und 6 Stunden Zeit nimmt? Hahaha. Wie das ganze weiter geht, erfahrt ihr nach dem nächsten Post…

Sascha's Traum geht in Erfüllung
Ihr wisst, wir sind nicht nur zum Surfen hier und ein Jahr lang auf der faulen Haut liegen geht natürlich auch nicht (die wird ja sonst nicht braun! ;) )
Deswegen haben Oli und ich uns bemüht, rumtelefoniert und zum Schluss einen tollen Zufall genutzt. Unser Opfer heißt Bood. Er ist Farmer auf einer organischen Farm und heißt WWOOFER (Willing workers on organic farms) willkommen. Der Zufall hieß Laura Festival. Rausgestellt hat sich nämlich, dass auch er dort sein würde. Also kurz Nummernschilder ausgetauscht und 2 Tage auf dem 5mal so großen Düsseldorfer Kirmesplatz suchen. Kurz vor Abreise haben wir das Nummernschild dann gefunden. Wunder geschehen also doch. Er schüttelt uns nicht die Hand, sondern reicht uns eine Zigarette. Die riecht verdächtig nach was Bekanntem… was war das nochmal?? Ach ja: NIMBIN! Wie cool, dieser Bood muss also ein echter Naturbursche sein und auf Naturburschen stehen wir doch! ;-) Ein großes Interview erfolgt nicht, lediglich eine Wegbeschreibung wird niedergekritzelt. Das heißt also, Oli und ich haben unseren ersten FARMJOB! OLÉ! Sascha, lange hast du es dir gewünscht, uns schon vor einem halben Jahr ganz genau beschrieben, wieviel kg auf unsren Schultern lasten werden, wieviel Schweiß wir verlieren und wieviel Grad das Termomether anzeigen wird. Nun wird es wahr…

Klipp Klapp Klipp Klapp… klipp klipp klipp…
Schmiergelgeräusch, Schweißtropfen, Resin-Geruch, Zeitungspapier-Reißen, wer hat meine Abkleberolle schon wieder geklaut??!!!, Hockerrutschen, "ach ja, da muss ja auch noch was geklebt werden, och nööööö", sag mal, wann ist eigentlich Weihnachten??…


Klipp Klapp Klipp Klapp…

Es ist der 25.06.09, 7am und wir brechen auf ins Atherton Tableland. Nach Malanda um genauer zu sein. Ziel: Boods Farm namens Ballintaggart (http://www.ballintaggart.com.au) Wir kommen am Vormittag an und sind allein schon von der Fahrt überweltigt, ich habe mein erstes Croc gesehen und mich die ganze Fahrt über fast nicht mehr eingekricht. Alles ist grün, bergig, sieht so gesund aus… wenn es hier nicht glückliche Kühe gibt, weiß ich es auch nicht.
Wir werden sehr herzlich von Bood und seinen zwei kids Riley (der uns als erstes beibringt, dass eine Biene ca 3000mal pro Sekunde mit den Flügeln schlägt) und Lulu (die mich sofort schnappt und fortune-telling-Spiele mit mir macht, die ich Oli aber lieber verheimliche) empfangen. Zwei andere Wwoofer sind auch mit an Board, Geoff und Gus, beide super nett.
Am Nachmittag geht dann unsere erste Arbeitseinheit los: tobacco-weeding, also Tabak-Pflanzen-Unkraut-Jähten mit Sonnencreme, Hut und Mistgabel. Ich frage mich allerdings: warum das juute Zeug eigentlich rausreißen??, mache aber wie befohlen.

Am Abend kochen die WWOOFER für alle, es geht reihum und so vergehen 4Tage.


Mit Arbeitseinheiten morgens und abends von insgesamt ca 4-5 Stunden, Hitze, Schweiß, Leechs (Blutegel-Würmer), grauenhaften Rückenschmerzen und einer Zecke an meinem Augenwinkel.

Bood ist irgendwie nich mehr so nett, isst nicht mehr mit uns, redet kaum, erzählt uns nichts von seiner Farm (auch nicht nach meinem Nachfragen), glaubt, wir WWOOFER würden nur essen wollen, schaut sich aber auch keine Arbeit von uns an und schmeißt zum Schluss den armen Geoff auch noch raus. Hui. Und als er sagt, er würde gerne mehr Zeit mit seinen Kindern verbringen und dass er von so vielen WWOOFERN in seinem Haus auch nicht überzeugt sei, sagen wir ihm, dass wir am nächsten Tag die Farm verlassen werden. Stille. Genehmigt.

Klipp Klapp Klipp Klapp… Klipp Klipp…
Husten, wie das stinkt, schütteln, schütteln, sprühen, warten und das ganze nochmal von vorne… und nochmal und nochmal und nochmal…

Klipp Klipp..Klapp

Ja, die 4Tage auf der Farm waren nicht so der Knaller. Wir haben zwar gelernt, was Weeding und Moulching ist und dass das ganze ein Knochenjob ist. (Da würd ich ja gern nochmal mit der BA nen Ausflug ins Bergwerk machen.) Das Haus war cool und die anderen WWOOFER, die wir dann übrigens auch mit zurück nach Cairns genommen haben, waren super nett. Wenn aber der Farmer selber nicht richtig mitspielt und man in den Pausen auch noch den Clown für die zwei hyperaktiven kids spielen muss, ist das ganze echt etwas doof. Gelernt haben wir, dass 2Tomaten für eine Sandwich-Mahlzeit für 8Personen eindeutig zu viel sind, dass Kakerlaken und Mäuse nicht nur im Schlafzimmer sondern auch in der Küche geduldet werden dürfen (dafür gabs im Bad nur zwei hansmans - handgroße Spinnen, aber die sind ja wenigstens reinlich!) und dass man auch nicht zusammen essen muss. Da kann sich der Farmer ruhig mit seinem Tellerchen ohne ein Dankeschön allein in sein Zimmer verziehen und den restlichen Tag ruhig vorm Internet hocken anstatt mit seinen kids zu spielen. ABER: wir geben nicht auf! Mehr wird aber noch nicht verraten (das war ein Wink mit dem Zaunpfahl! :-) )

Klipp Klapp Klipp Klapp…
Ja, Weihnachten ist heute!!!!!!!!

Rob, DANKE, dass du uns deine Einfahrt zur Verfügung gestellt hast, uns mit Rat und Tat bei der Rostentfernung zu Seite standest, uns mit frisch gepressten Grapfruit-Saft verköstigt, abends unser Lieblingsessen gekocht hast, wir in deiner Einfahrt schlafen durften, so herzlich nett zu uns gewesen bist und wir uns bei dir richttig wohl fühlen durften. Und natürlich, dass DOM jetzt aussieht wie ne Braut!
Rob, THANK YOU for helping removing rust and spraying DOM in your garage, for your fantastic freshly squeezed grapefruit juice, for this wonderful dinner (our favorite Thai) with Oyster Bay, for sleeping in your place, for being so friendly. We really admire this. And of course DOM says THANK YOU for looking like a bride now!!!