27. August 2010

und sonst?

was habe ich denn sonst so gestrieben in den letzten wochen?

zum einen waere da die arbeit in dem resort/spa zu erwaehnen: ich wurde mal mehr mal weniger gebraucht, aber gerade in den letzten wochen habe ich einige schichten bekommen, vermehrt in der kueche. hatte beim letzten mal gar nicht geschrieben, dass der laden olivia newton john (na, wem sagt das was? grease? let's get physical?) gehoert und dass ich ihr bei einer staff-party gegenueber gesessen habe, war echt witzig. habe ebenfalls nicht erwaehnt, wie gut diese organische kueche ist und dass es mir echt richtig viel spass macht, bei der zubereitung zu helfen. ich habe nicht nur einiges gelernt, sondern auch viele neue zutaten kennengelernt, von denen ich bisher noch nie gehoert habe. meistens darf ich sogar meinen senf dazugeben, wenn es um die praesentation des nachtischs geht und das dann auch tun. das beste an der ganzen sache ist, dass ich dieses 3-gaenge-menue, das den gaesten serviert wird, auch selber aufgetischt bekomme und damit in den vollen genuss komme. und mit nach hause nehmen kann ich auch alles was uebrig bleibt. da freut sich dann dec immer besonders drueber ;)

apropos "nach hause": da gibt es auch neuigkeiten. ich hatte ja schon mal von kathy und nathan erzaehlt, dem befreundeten paeaerchen, die um die ecke von gaia (das resort von meiner neuen freundin olivia ;)) im schoenen hinterland von byron wohnen und bei denen wir waehrend des ganzen regens viel zeit verbracht haben. jedenfalls haben die beiden uns ein paar mal angeboten, auf derem grundstueck quasi dauerhaft zu campen. durch puren zufall haben wir dann vor ein paar wochen fuer "n appel und n ei" einen wohnwagen(anhaenger) geangelt und den bei kathy und nathan auf's grundstueck gestellt, von wo aus er nun nie mehr fortbewegt werden wird (die anhaenger-kupplung ist ziemlich extrem rostig und wir sind froh, dass wir den ueberhaupt bis dahin schleppen konnten). das gute stueck ist natuerlich nicht in perfektem zustand, wie man sich vorstellen kann, aber mittlerweile nach vielem schrubben, reparieren, rumwerkeln usw. ist es wieder wasserfest und eingerichtet, also somit bewohnbar und sogar ziemlich gemuetlich.


da es hier diesen winter recht kalt, windig und regnerisch war und schlafen im van in strandnaehe nicht so angenehm war (besonders nach einem ereignisreichen morgen), kam uns diese gelegenheit wie gerufen. eine warme dusche (besonders nach dem surfen) in deren haus ist da doch gold wert und verglichen mit dem raum den wir im van haben, fuehlt sich das fast an wie luxus... :) da auf diesem grundstueck, wo huehner, hunde und bald auch ponies frei herumlaufen, viel platz ist und man hier laut besitzer machen kann, was man moechte, sind wir auch rund ums haus herum fleissig gewesen und haben mal wieder lantana beseitigt, baeume gestutzt, unkraut gerupft, kraeuter angelegt (habe auf dem sperrmuell eine uralte schubkarre gefunden und diese umfunktioniert) und und und. jetzt wollen wir zusammen noch einen gemuesegarten anlegen, bin ja mal gespannt! da die beiden von uns kein geld verlangen, zeigen wir damit neben ein paar gemeinsamen abendessen unsere dankbarkeit. achso, ausserdem habe ich von dave eine brotmaschine geschenkt bekommen und backe jetzt regelmaessig mein eigenes brot, glaubt es oder glaubt es nicht :) macht spass, nicht wirklich viel arbeit und ist extrem lecker - vor allem verglichen mit dem 'tollen' brot, das man hier in australien so kaufen kann!

der ereignisreiche morgen: kurz bevor wir also stolze besitzer des lila wohnwagens geworden sind, haben wir wie so oft mit unserem bro in strandnaehe uebernachtet. an diesem tag in lennox head - 15 km suedlich von byron, in der hoffnung auf einen guten surf frueh am morgen. wie so oft, hat es in der nacht geschuettet und in den fruehen morgenstunden wurden wind und regen immer heftiger. wir sind dementsprechend gg. 7.30h auf und wollten zu einem anderen strand, sind aber nicht weit gekommen, da ueberall blaulicht und feuerwehr rumschwirrte und die strassen verwuestet waren mit aesten, blechstuecken, dachziegeln, usw. es sah zunaechst so aus, als waere ein haus explodiert, als wir aber durch einige strassen raus aus lennox umgeleitet wurden, war uns klar: da ist irgendwas krasseres passiert. wir also geschockt zu dave und seinem fernseher, der in der naehe wohnt und den nachrichtensender angeschaut. tornado - mindestens 30 haeuser beschaedigt bis zerstoert!!!

nach dem wir den schock etwas verdaut hatten, sind wir drei zurueck nach lennox um uns das ausmass anzugucken und konnten unseren augen kaum trauen. viele haeuser hatten kein dach mehr, baeume waren entwurzelt und aus der erde gerissen, strommaste ebenfalls und deren leitungen lagen alle auf der strasse. auf dem campingplatz hatten sich sogar wohnwagen uebereinander gestapelt!

man konnte den bogen des tornados genau verfolgen - vom meer rein in die haeusersiedlung, dann parallel zum strand fuer 200m durch die haeuser und den campingplatz und schliesslich zurueck zum strand und ins meer. und wer hatte in der mitte des bogens am strand seinen van geparkt und darin uebernachtet und das ganze nicht realisiert?? ja richtig, wir waren also noch mehr geschockt. dann aber uebergluecklich, dass uns nichts passiert ist. auch wenn wir uns nicht erklaeren koennen, warum uns kein einziges der herumgewirbelten teile getroffen hat oder warum wir nicht selbst durch die luftgwirbelt worden sind oder warum um unseren nachtparkplatz im umkreis von 20m herum kein teil auf dem boden gelegen hat. tja, glueck muss man haben ;))

so weit so gut, als weiteres waere da noch surfen zu erwaehnen: die letzten wochen war es leider eher selten, da aufgrund des vielen windes nicht viele surfbare wellen vorhanden sind, mal komplett flach, mal viel zu "messy" und dann letzte woche der groesste swell des jahres mit 12ft! da ist selbst der "profi"-surfer dave nicht ins wasser. falls wir doch mal reinspringen, kann man aufgrund der wassertemperatur nur max. 1.5 stunden drinbleiben, da dann die fuesse anfangen sich blau zu verfaerben. ich als allseitsbekannte frostbeule habe zwar einen 4mm-wetsuit, aber ich bin trotzdem immer vor dec und dave wieder im warmen... :) und dann war da ja auch noch meine begegnung mit dem hai - von angesicht zu angesicht sozusagen. ich habe vorher schon zweimal einen gesehen, aber nur entspannt schwimmenderweise und mit vielen anderen surfern um mich herum, die mir dann gesagt haben, dass das normal waere und kein grund zur panik. nun denn. an dem besagten tag waren aber ausser dec und mir nur zwei weitere surfer im wasser. dec war gerade auf einer welle und wir drei haben auf unserem board gesessen und auf die naechste welle gewartet. ploetzlich kam ein mantarochen aus dem wasser geschossen und 3 sekunden spaeter etwas riesengrosses graues - ca. 5 m neben mir - senkrecht hoch, eine pirouette und dann wieder abgetaucht. aufgrund der groesse und des weissen bauches, war mir klar, dass es sich dabei nicht um einen delfin auf der jagd handelte. die beiden jungs, die mit dem ruecken zum geschehen sassen, haben mich nach meines ausrufs "that was a shark" nur dumm angeguckt. das wurde mir dann doch etwas zu bunt und ich bin so schnell wie ich konnte panisch an land gepaddelt. und er hat mich nicht bekommen ;))) auch wenn ich jetzt darueber schmunzele und ich wuenschte, das ganze auf video zu haben, ich hoffe, das passiert nicht nochmal...
da wie gesagt die letzten wochen nicht so viel mit surfen war, habe ich eine andere sportliche betaetigung gefunden: ich spiele mit zwei anderen maedels 2x die woche volleyball unueblicherweise in einem squashcenter. auf einem squashcourt 3 gegen 3, in einer art wettkampf jedes mal gegen ein anderes team. macht riesig spass und ist ebenso riesig anstrengend!!!
ansonsten steht bei mir gerade wieder jobsuche auf dem programm, da ich bedauerlicherweise nicht weiter fuer gaia arbeiten darf. mein visum erlaubt naemlich nur max. 6 monate fuer einen arbeitgeber. ich bin also gespannt, was ich als naechstes lernen werde :)

13. August 2010

schreibt doch mal!

da ich jetzt ein paar mal nach einer adresse gefragt worden bin, hier fuer euch alle meine postfach-adresse:

corinna busse
po box 297
2481 byron bay, nsw
australia

wuerde mich ueber eine karte aus dem urlaub oder aus der heimat oder was auch immer echt riesig freuen!

9. August 2010

mount warning spezial

wie im letzten blog angedeutet werde ich nun ueber diesen berg berichten, zu dem es mich ja in den letzten 12 monaten bereits ein paar mal hingezogen hat, es aber bisher nie zum besteigen gekommen ist. dieses mal hat es aber tatsaechlich geklappt!
bekannt ist mt warning dafuer, dass dort die ersten sonnnenstrahlen australiens auf den gipfel treffen und man von dort oben den fruehesten sonnenaufgang in ganz australien zu sehen bekommt. der berg ist nicht nur fuer die gegend signifikant, sondern auch fuer die aboriginies heilig und alle "hohen tiere" mussten frueher diesen berg entlang des creeks besteigen und sozusagen als mutprobe in einer der dunklen hoehlen einen speziellen kristall finden. daher sehen sie es auch nicht gerne, dass besucher hinaufklettern und man wird ueberall um respekt gebeten, nichtzuletzt auch weil der nationalpark, der mount warning umgibt als weltkulturerbe gilt. dieser berg bildet das herz der ueberreste eines vulkanausbruchs vor 23 mio. jahren, der entsprechend die landschaft in einem umkreis von 14 km gebildet hat. dies nur mal so zur info.
dec und ich sind also mit meike dorthin. geplant war der aufstieg zum sonnenaufgang, wir haben aber zuerst einmal bei terry halt gemacht, dem freund, der am fusse des berges ein riesengrosses unglaubliches grundstueck besitzt (hatte schon mal davon berichtet).

terry hat sich dann spontan dazu bereit erklaert, den berg am naechsten morgen mit uns zu besteigen und zwar nicht von der oeffentlichen seite, sondern von der seite auf der sein grundstueck liegt. das beste daran ist, dass diese seite des berges mit zu seinem grundstueck gehoert und wir somit eine private fuehrung bekommen haben und wir die fuer die aboriginies heilige seite zu sehen bekommen haben. am spaeten vormittag ging es schliesslich los und da es ja entlang des creeks ging und es keine trampelpfade wie auf der oeffentlichen seite gibt, ging es wortwoertlich ueber stock und stein, mit klettern krabbeln und kraxeln und allem drum und dran.

abenteuer und action war also angesagt, das hatten wir in dem format natuerlich nicht erwartet, hat aber dafuer umso mehr spass gemacht!


so haben wir von terry neben der tollen natur gleichzeitig vieles ueber die geschichte der gegend und die aboriginals gehoert. besonders war z.b. auch, dass wir erfahren haben, dass meike und ich die dritte und vierte weibliche person ueberhaupt sind, die diese seite jemals gesehen haben, da aboriginal-frauen dort tabu sind. wie cool! nach ungefaehr zwei dritteln der strecke haben wir uns an einem der vielen eiskalten wasserfaelle erfrischt und ein laengeres paeuschen eingelegt.

leider war der restliche weg bis zum gipfel (dort soll sich ein riesiger 'felspool' befinden, wovon man schwimmenderweise eine sensationelle aussicht hat) etwas zu weit (ca. weitere 1.5 stunden), so dass wir entschieden haben, uns auf den rueckweg zu machen. eine weise entscheidung, denn waehrend des abstiegs sah es immer mehr nach regen aus und der abstieg hat aufgrund extrem schwerer beine und akuter rutschgefahr (ne meike? ;)) auf den steinen und felsen laenger gedauert hat, als erwartet. letztendlich haben wir es dann puenktlich zum einsetzen der dunkelheit mit einer letzten durchquerung mitten durch den busch zurueck geschafft - geschafft ja, ziemlich sogar, aber ebenso gluecklich, denn das war ein echtes abenteuer!
ein zweites mal mount warning gab es mit kerstin und carsten. erstmal hallo bei terry um das grundstueck zu zeigen, dann aber nur lecker kochen und ab ins bettchen, denn dieses mal wollten wir zum sonnenaufgang die andere seite besteigen. entsprechend frueh hiess es auch schon wieder raus aus den federn, um genauer zu sein um halb 3 und los zur anderen seite. bewaffnet mit taschenlampen (die die wir finden konnten hihi) ging es dann auch gegen viertel nach 4 schnell los, denn um 6 wollten wir oben sein, um nix zu verpassen. zu erwaehnen sei hier, dass kerstin einen kreuzbandriss hat und dass keiner von uns wusste was uns erwartet, deswegen waren wir alle ganz schoen gespannt. die erste haelfte war es vor allem eins - dunkelkaltundgruselig, denn man konnte wirklich nichts sehen und wir 4 sind ganz eng einer hinter dem anderen hergedackelt. das glueck war ebenfalls auf unserer seite, denn das taschenlampenlicht hat inklusive ersatzbirne, batterien und handy-licht gerade genau hingehauen. so haben wir uns entlang des pfades den berg hochgeschlaengelt, die eile aber auch kerstins knie im hinterkopf, bis der himmel anfing sich allmaehlich ein wenig rot zu verfaerben. das hat uns nochmal fuer die letzten 2 km angespornt, vor allem auf den letzten 500m. da ging es naemlich aufgrund der extremen steigung ueber riesige felsbrocken entlang einer eisenkette, an der wir uns hochziehen mussten. das war echt kein pappenstiel.

oben angekommen, waren wir natuerlich erst mal fix und fertig, dann gluecklich und total begeistert. der ausblick war wunderschoen und der sonnenaufgang konnte beginnen. da nur wenige wolken am himmel waren, hatte man klare sicht 360 grad - wahnsinn, echt knaller!


nach ein wenig relaxen und verpflegung haben wir uns dann aber recht zuegig wieder auf den rueckweg gemacht, denn das lueftchen dort oben hatte es echt in sich... wie man sich vorstellen kann, war der rueckweg interessant, denn wir wussten ja nicht wie regenwaeldisch oder felsig oder wasauchimmer die landschaft, durch die wir im dunkeln getappt sind, tatsaechlich ist und wie viele schlangen oder aehnliche kreaturen wir passiert haben (aber das werden wir wohl auch nie rausfinden ;)). dieser tour von insgesamt 9km war auf jeden fall genial und wir waren alle uebergluecklich als wir anschliessend ein monster-fruehstueck-picnic im gruenen veranstaltet haben und nicht aufhoeren konnten zu grinsen. kerstin und ihrem knie ist zum glueck auch nichts passiert, hut ab wie du das gemeistert hast!
ein drittes mal hat der berg oana und mich gerufen. wir hatten vor, ebenfalls die 9km-tour zum sonnenaufgang zu machen. wie ich ja bereits erwaehnt habe, waren ihre tage bei mir jedoch von regen gepraegt und es war klar, dass ein aufstieg bei regen unmoeglich ist. abends am fusse des berges angekommen, waren wir deswegen zunaechst zuversichtlich, als wir erfahren haben, dass es dort den ganzen tag lang nicht geregnet hat. so konnten wir auch vor lauter aufregung nicht wirklich gut einschlafen und als es dann gegen 1.00h am morgen - also kurz bevor es losgehen sollte - anfing zu nieseln und dann zu schuetten, war uns klar: es sollte nicht sein. so haben wir dann enttaeuscht doch noch ein paar stuendchen geschlafen und uns am morgen auf den rueckweg gemacht. allerdings hat oana somit auch eine nacht im busch verbracht, auch wenn wir nicht wirklich einen fuss aus dem van gesetzt haben ;)